
Interview: „Die Satellitentechnik hilft bei der Problembeschreibung, aber nicht bei der Problemlösung“
Dr. Jörg Lefèvre ist bei der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) mit Umwelt- und gesundheitsfreundliche Verfahren und Produkte befasst, arbeitet in der Regierungskommission der niedersächsischen Landesregierung mit und ist in Vorständen und Beiräten diverser Organisationen vertreten. In diesen verschiedenen Funktionen beschäftigt er sich auch mit der Problematik der Mikroplastik-Emissionen und deren Vermeidung etwa bei der Entwicklung und Gestaltung von Autoreifen oder Textilien. Auch mit dem Thema Datenerfassung über Satellitentechnik hat er sich in diesem Zusammenhang befasst. Vor diesem Hintergrund bitten wir ihn um eine Einschätzung des in diesem Newsletter vorgestellten Verfahrens der University of Michigan, mit dem aus Satelliten-Daten Bewegungen und Konzentrationen von Kunststoffpartikeln im Meer berechnet werden sollen.

Runder Tisch Meeresmüll formuliert Maßnahmen gegen Mikroplastik
Der „Runde Tisch Meeresmüll“ (RTM) geht auf eine Initiative des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2016 zurück. Er wurde ins Leben gerufen, um nationale Maßnahmen gegen Meeresmüll zu entwickeln, zu koordinieren und ihre Umsetzung zu unterstützen. Die Arbeitsgruppe zu Mikroplastik des RTM fordert in einem aktuellen Themenpapier eine schnelle Reduktion des Eintrags von Mikroplastik in Nord- und Ostsee und zeigt 28 Maßnahmen auf, wie weniger Mikroplastik ins Meer gelangen kann.
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BASF investiert in Plattform für Rezyklate aus Meeresplastik
Die BASF Venture Capital GmbH (BVC), die Corporate-Venture-Gesellschaft der BASF-Gruppe, hat ein strategisches Investment zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen in das US-amerikanische Unternehmen Oceanworks bekannt gegeben. Oceanworks bietet über seine Plattform neben PCR-Rezyklaten auch solche aus marinen Abfällen an, deren Herkunft durch digitale Lösungen bis zu ihrem Ursprung rückverfolgbar sein sollen.
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Expertentalk zu Plastikmüll in den Meeren
Was unternehmen Firmen, die Kunststoffverpackungen in den Umlauf bringen? Sind Recycling und Kreislaufführung die Lösung? Und wie holt man Kunststoffabfälle aus den Meeren? Diese und andere Fragen diskutierten die Teilnehmenden des Talks online auf der Plattform „Ihre Chemie“ mit Expertinnen und Experten aus dem Konsumgüterhandel, dem Umweltschutz und eines Technologie-Start-Ups.

Kunststoffe in der Umwelt: Neue Berechnungen zu Pelletverlusten
Die Quantifizierung von Pelletverlusten in Deutschland war aufgrund einer lückenhaften Datenlage bislang schwierig. Pelletverluste können bei der Erzeugung, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen sowie beim Transport entstehen. Andererseits werden sie bereits bei den Unternehmen durch Reinigungssysteme und -maßnahmen aufgefangen und entsorgt. Im Auftrag der BKV werden derzeit Pelletverluste unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse vertieft betrachtet und in Kürze als „Sonderbetrachtung Pelletverluste“ veröffentlicht.
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Mögliche Ursache für widersprüchliche Wirkungsstudien zu Mikroplastik
Ökotoxikologische Untersuchungen zu den Auswirkungen von Mikroplastik auf die Gesundheit des Menschen und die Umwelt kommen bislang zu widersprüchlichen Ergebnissen. In einschlägigen Studien zu den Gesundheitsgefahren durch Mikroplastik werden Humangewebe wie Darmzellen oder marine Organismen wie Krebse und Miesmuscheln verschiedenen Mikroplastikpartikel-Konzentrationen ausgesetzt, um die Wechselwirkungen mit Zellgewebe zu erforschen. Diese Mikropartikel wurden vorab nach Kunststoffart, Form und Größe kategorisiert. Ihre chemisch-physikalischen Eigenschaften wurden bislang aber kaum berücksichtigt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Bayreuth um Prof. Dr. Christian Laforsch stellte nun fest, dass das handelsübliche Polystyrol, das in diesen Studien häufig verwendet wird, sich je nach Hersteller deutlich unterscheidet und unterschiedlich auf Zellgewebe wirkt. Verallgemeinernde Aussagen über gesundheitliche oder ökologische Gefahren durch Mikroplastik halten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daher für problematisch.
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Kunststoffabfälle im Meer dienen als Lebensraum für Küstenarten
Küstenbewohner wie Krebse, Muscheln und Seepocken scheinen einen Weg gefunden zu haben, auf dem offenen Meer zu überleben. Laut einer US-amerikanischen Studie besiedeln sie Kunststoffabfälle und treiben damit über den Ozean. Das Phänomen gilt in der Meeresbiologie als Paradigmenwechsel. Als Lebensraum hielt man das offene Meer bisher für diese Organismen für unbewohnbar. Eine Gruppe Wissenschaftler des Smithsonian Environmental Research Center (SERC) beobachtete, dass die Küstenbewohner die Kunststoffabfälle nicht nur besiedeln, manche gedeihen sogar darauf. Wie sich diese neuen Hochsee-Gemeinschaften auf die Ökosysteme auswirken, soll weiter erforscht werden.
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Neues Messverfahren für kunststoffabbauende Enzyme
Die Verstoffwechselung von Kunststoffen wie Polyethylenterephthalat (PET) mit Hilfe von Enzymen wird bereits seit einigen Jahren erforscht. Mehrere Enzyme, sogenannte Polyester-Hydrolasen, die in Bakterien und Pilzen vorkommen, können den Kunststofftyp PET bis zu einem gewissen Grad abbauen. Sie für einen industriellen Einsatz weiterzuentwickeln, ist bislang sehr zeitaufwändig. Eine Arbeitsgruppe um Dr. Heinz-Georg Jahnke von der Universität Leipzig hat eine neue Messmethode entwickelt, mit der Kunststoff abbauende Enzyme schneller als bisher identifiziert und quantifiziert werden könnten, was die Entwicklung solcher Enzyme deutlich beschleunigen könnte.
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Zur Lösung braucht es Zusammenarbeit vieler Akteure
Seit Ende letzten Jahres hat die BKV mit Dr. Ingo Sartorius einen neuen Geschäftsführer. Sartorius war zuvor über 25 Jahre beim deutschen Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope Deutschland tätig und leitete dort über viele Jahre den Geschäftsbereich Mensch und Umwelt (heute: Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft). In dieser Funktion war er auch mit Themen wie Marine Litter bzw. Kunststoffe und Umwelt befasst. Im aktuellen Interview befragen wir ihn zum Thema Kunststoffe in der Umwelt und den dazu geplanten Projekten der BKV.
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Globales Abkommen gegen Plastikmüll in der Umwelt
Bei der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) am 2. März in Nairobi haben die Staatenvertreter ein rechtsverbindliches internationales Abkommen gegen Plastikverschmutzung der Umwelt auf den Weg gebracht und dafür viel Lob von Politikern, Umweltschützern und auch von Wirtschaftsverbänden erhalten. So äußerten sich der Weltverband der Kunststofferzeuger (World Plastics Council) genauso wie deutsche Verbände der Chemie- und der Kunststoffindustrie positiv über das Abkommen.
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