Selbstverpflichtung der Hersteller von Fluorpolymeren
Die Hersteller von Fluorpolymeren haben eine Selbstverpflichtung mit PFAS-Grenzwerten für die europäischen Produktionsstandorte erarbeitet.
Das Fertigungsprogramm für europäische Produktionsstandorte wurde von der Plastics Europe Produktgruppe Fluorpolymere (FPG) gestartet, die eigenen Angaben zufolge die weltweit führenden Fluorpolymerhersteller vertritt. Ihr gehören Unternehmen wie AGC, Arkema, Chemours, Daikin Chemical Europe, W. L. Gore & Associates und Solvay an. Mit dem Start des Programms will die Initiative über die derzeitigen Anforderungen der Europäischen Union hinausgehen und die höchsten Standards für die Fluorpolymerherstellung weltweit setzen. Damit sei die Hoffnung verbunden, dass in Europa auch in Zukunft Fluorpolymere hergestellt werden können. Mit ihrem Programm wollen die FPG-Mitglieder konkrete Lösungen für „berechtigte Fragen und Bedenken“ in Bezug auf Emissionen liefern, die bei der Fluorpolymerherstellung entstehen können. Das Programm, das bis spätestens Ende 2023 umgesetzt sein soll, beinhaltet laut FPG eine konkrete Verpflichtung, die Emissionen in die Umwelt beim Herstellen von Fluorpolymeren zu reduzieren, und umfasst drei Säulen:
1. Die von der Industrie getragene Verpflichtung, die durchschnittlichen Emissionsfaktoren für nicht-polymere PFAS-Rückstände der Polymerisationshilfsmittel, die bei der Herstellung von Fluorpolymeren verwendet werden, zu reduzieren:
- bis Ende 2024 auf 0,009 Prozent in die Luft; 0,001 Prozent ins Wasser
- bis Ende 2030 auf 0,003 Prozent in die Luft; 0,0006 Prozent in das Wasser
2. Eine Plattform zur Förderung der Einführung kommerziell verfügbarer modernster Technologien zum Minimieren nicht-polymerer PFAS-Emissionen bei der Herstellung.
3. Eine Verpflichtung, die Verarbeiter und Anwender von Fluorpolymeren über die sichere Handhabung und Verwendung von Fluorpolymerharzen in einem Leitfaden zu informieren.
Das Herstellungsprogramm zeige, dass die Industrie auf die bestmögliche Emissionskontrolle setze. Nicolas Robin, Direktor der Produktgruppe Fluorpolymere, erklärt: „Wir gehen weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus und stellen damit sicher, dass die Fluorpolymerproduktion in der EU einen neuen Maßstab für die Branche weltweit setzt. Wir haben uns die Bedenken und Rückmeldungen der Beteiligten angehört und arbeiten intensiv daran Lösungen zu finden. Wir sind entschlossen, eng mit den Regulierungsbehörden und unserer Wertschöpfungskette zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass alle Emissionen von Fluorpolymeren während ihres gesamten Lebenszyklus angemessen kontrolliert werden. Fluorpolymere sind die Grundlage vieler strategischer Technologien, und dieses Programm wurde entwickelt, um ihre fortgesetzte Nutzung als kritische und verantwortungsvolle Grundlage unserer Volkswirtschaften zu unterstützen“.
Weitere Information: www.fluoropolymers.eu
Quellen:
- PM FPG (21.9.2023)
- Foto: Symbolbild, unsplash.com, Sam Loyd