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Studie zum „fehlenden“ Kunststoffabfall

Die australische Forschungsorganisation CISRO und die niederländische Universität Utrecht sind der Frage nachgegangen, was es mit den „Missing Plastics“ auf sich hat, also den Mengen an Kunststoffabfällen, die laut Schätzungen rein rechnerisch im Ozean sein müssten, dort aber in der Größenordnung nicht auffindbar seien. Ihre Antwort: Ein Großteil des Mülls werde vom Meer in die Küstengebiete zurücktransportiert und dort abgelagert.

Die aktuelle im Wissenschaftsblatt „Environmental Research Letters“ veröffentlichte Studie bestätige Ergebnisse früherer Forschungen wie die im Jahr 2017 veröffentlichte Untersuchung zu Quellen von Verschmutzungen an Küsten und Flussmündungen. Damals wurden bereits drei Hypothesen zur Herkunft aufgestellt: direkte Vermüllung durch Strandbesucher, über Bäche und Flüsse weggeschwemmter Müll aus umliegenden Regionen sowie ein vermuteter Rücktransport von Müll aus dem Meer. Die jetzigen Analysen des Abfalls, der zwischen 2011 und 2016 alle 100 Kilometer an Australiens Küsten gesammelt wurde und zu 56 Prozent aus Kunststoff bestand, bestätigten die Vermutung: Demnach verbleibt etwa 90 Prozent des Mülls, der in das Meer gelangt, in einer acht Kilometer breiten Küstenzone. Ein großer Teil davon soll direkt in küstennahen Gewässern oder im Gestrüpp hängen bleiben. Laut Hauptautorin der Studie, Arianna Olivelli von der Universität Utrecht, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Kunststoff aus städtischen Gebieten in den Ozean gelangt und dann wieder zurück ans Land transportiert wird, wo er dann verbleibt.

Olivelli ist davon überzeugt, dass die Forschungsergebnisse des CSIRO über das „Missing Plastic“ auch für andere Länder Gültigkeit haben können. In eigenen Feldforschungen in anderen Ländern hat sie nach eigenen Angaben beobachtet, dass sich am häufigsten Müll an Küstengebieten ansammelt, die von Vegetation eingeschlossen sind.

Quellen:

  • neues-deutschland.de (11.07.2020)
  • Foto: ©Pixabay

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