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„Jäger der unsichtbaren Teilchen“

Die Deutsche Welle hat in der Reihe „Nahaufnahme“ in einem dreißigminütigen Film die Arbeit des „Pioniers der Mikroplastik-Forschung“ Professor Dr. Christian Laforsch und des Teams des Sonderforschungsbereichs der Universität Bayreuth porträtiert. Wie der Film zeigt, werden dort für die Grundlagenforschung zu Mikroplastik zum Teil Messgeräte eingesetzt, die an der Universität eigens dafür entwickelt und gebaut werden. In dem interdisziplinären Team arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch gemeinsam mit der Kunststoffindustrie an Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen, die am Ende nicht als Mikroplastik in der Umwelt landen sollen.
 

Erforscht werden in Bayreuth die Entstehung, die Verbreitung und die Effekte von Mikroplastik in der Umwelt sowie neue Lösungsansätze zur Vermeidung von Einträgen. Im Zentrum der Forschungsarbeit steht die Frage: Was macht das Mikroplastik mit der Umwelt und dem Menschen? Der Filmbeitrag der Deutschen Welle begleitet Christian Laforsch und sein Team des Sonderforschungsbereichs Mikroplastik der Universität Bayreuth bei der Suche nach den winzigen Kunststoffpartikeln im Wasser, in der Luft und im Boden, wo sie Mikroplastik mit Messgeräten aufspüren wollen, die an der Universität eigens dafür entwickelt und gebaut werden. Die winzigen Partikel sind, wie ein junger Wissenschaftler im Video erklärt, schwer zu fassen: „Mikroplastik hat verschiedene Größen, Formen, Zusammensetzungen, chemische und physikalische Eigenschaften und besteht aus verschiedenen Kunststoffarten, was die Untersuchung der Mengen und Verbreitung zu einer hochkomplexen Angelegenheit macht.“ Als Beispiel für die Pionierarbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird in dem Film unter anderem gezeigt, wie ein an der Universität Bayreuth entwickeltes Schleppnetz, der sogenannte Manta-Trawl, und eine spezielle Pumpe, ebenfalls eine Eigenentwicklung, in einem Fluss hinter einer Kläranlage zum Einsatz kommen, um zu untersuchen, inwieweit Kläranlagen das Mikroplastik aus dem Wasser herausfiltern können. In dem interdisziplinären Team wird aber auch an Lösungen gearbeitet, damit Mikroplastik gar nicht erst entsteht, wie Laforsch in dem Filmporträt erläutert. Dazu wird die Arbeit der Chemikerin Professor Seema Agarwal vorgestellt, die in engem Kontakt mit der chemischen Industrie unter anderem biologisch abbaubare Kunststoffe entwickelt. Agarwal, die das Plastikproblem auch aus ihrer indischen Heimat gut kennt, ist überzeugt davon, dass in der Entwicklung neuer Materialien angesetzt werden muss, um das Entstehen von Mikroplastik zu verhindern. Sie will zum Beispiel gemeinsam mit dem international tätigen Kunststoffverarbeiter Rehau Lösungen für den „Anfang der Kunststoffkette“ entwickeln.

 

Quellen:

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