Bei der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) am 2. März in Nairobi haben die Staatenvertreter ein rechtsverbindliches internationales Abkommen gegen Plastikverschmutzung der Umwelt auf den Weg gebracht und dafür viel Lob von Politikern, Umweltschützern und auch von Wirtschaftsverbänden erhalten. So äußerten sich der Weltverband der Kunststofferzeuger (World Plastics Council) genauso wie deutsche Verbände der Chemie- und der Kunststoffindustrie positiv über das Abkommen.
Der in Nairobi gefasste Beschluss sieht ein zwischenstaatliches Verhandlungskomitee vor, das die rechtsverbindlichen Inhalte des internationalen Abkommens bis Ende 2024 abstimmungsreif ausverhandeln soll. Ziel ist es, der Plastikverschmutzung an Land und in den Meeren mit verbindlichen Maßnahmen ein Ende zu setzen und dabei den vollständigen Lebenszyklus von Kunststoff von der Herstellung über den Gebrauch bis hin zu Entsorgung und Recycling in den Blick zu nehmen. Darüber hinaus sollen anschließend die Länder noch weitere freiwillige Maßnahmen festlegen können. Zum Verhandlungsmandat gehört auch, sich über Kontrollmaßnahmen sowie über Hilfsmaßnahmen für ärmere Länder zu verständigen.
Politikerinnen und Politiker sprechen genauso wie etwa der Umweltverband WWF von einer „historische Entscheidung“. Auch die Kunststoffindustrie ist nach Aussage von Anne-Gaelle Collot vom Weltverband der Kunststofferzeuger (WPC) mit dem Beschluss in Nairobi „sehr zufrieden“. Zustimmung zu einem globalen Abkommen kommt ebenso aus der deutschen Chemie- und Kunststoffindustrie. So betonen der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und PlasticsEurope Deutschland in einer Stellungnahme, dass sie entschlossene Maßnahmen, die das Recycling und Produktdesign von Kunststoffen verbindlich stärken, für die richtigen Antworten auf das Plastikmüllproblem halten. Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen zeigt sich überzeugt, dass ein solches Abkommen ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem veränderten und positiven Umgang mit Kunststoffen ist. Dabei sollten Wissenschaft, Gemeinsinn und Verbindlichkeit die Leitplanken des Abkommens sein. Für entscheidend hält die IK einen laut Verhandlungsmandat geplanten Experten- und Wissenschaftsrat, der die Maßnahmenoptionen auf ihre Konsequenzen hin überprüfen und Machbarkeit gewährleisten soll.
Quellen:
- FAZ (03.03.2022)
- PM von IK (02.03.2021) und PM von VCI/PED (28.2.2022)
- Foto: © unep.org