Für EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius setzt das im Vorfeld des Coastal Clean-up Days vom 19. September geschlossene Abkommen ein Zeichen, dass Europa den Kampf gegen den Müll an Stränden und Küsten intensiviert habe. Für das Ziel einer Null-Verschmutzung gebe es nun einen klaren Maßstab. Diesen für die zu ergreifenden Maßnahmen zu nutzen, seien die Behörden der Mitgliedstaaten nun aufgefordert, so der Umweltkommissar.
Der Schwellenwert war im Zusammenhang mit der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der EU-Kommission entwickelt worden. Die Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, Strategien zum Schutz der Meeresumwelt zu entwickeln und umzusetzen.
Außerdem forderten Ende November skandinavische Umweltminister ein globales Abkommen, das zur Verminderung von Kunststoff-Abfällen in den Ozeanen führen soll: Die Umweltminister aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden schlagen einen UN-Vertrag vor, der gleiche Wettbewerbsbedingungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg schaffen soll, um so die Transformation der Industrie und der bestehenden freiwilligen Initiativen zu beschleunigen. Damit wollen sie erreichen, dass Maßnahmen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg koordiniert werden können und die Einhaltung von Verpflichtungen sich verbessern. Auch soll mit dem Vertrag mehr Transparenz entstehen, um Fortschritte effektiver messen zu können. Der Vorschlag für ein solches globales Übereinkommen sieht vor, Regierungen, Industrie und Verbraucher an einen Tisch zu bringen. Sie sollten sich beispielsweise auch über Nachhaltigkeitskriterien für Kunststoffprodukte über den gesamten Lebenszyklus verständigen.
Quellen:
- ec.europa.eu (18.09.2020)
- Kunststoff Information, recyclingmagazin.de (30.11.2020)
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