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Dänemark testet Filtersystem zum Auffangen von Reifenabrieb

In einem Pilotprojekt in Kopenhagen wird ein Filtersystem erprobt, das Reifenabrieb aus Straßenabwässern abfangen soll. Das Projekt der Gemeinde Fredriksberg und des dänischen Startups Baionyx wird in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin und dem Urbanfilter Sustainability Hub wissenschaftlich begleitet und von der Audi-Umweltstiftung gefördert.
 
Reifenabrieb wird mit dem Regenwasser in die Straßenentwässerung geschwemmt und gelangt teilweise in Böden und Gewässer. Allein in Dänemark verursacht der Reifenverschleiß nach Angaben der TU Berlin jährlich rund 7.000 Tonnen Emissionen. In der EU summiert sich der Reifenabrieb bei 289 Millionen aktiven Fahrzeugen den Schätzungen zufolge auf rund 450.000 Tonnen.
 
Um die Emissionen von Reifenabrieb zu reduzieren, bevor dieser in die Umwelt gelangt, wird seit November 2024 im Stadtgebiet von Kopenhagen in der Kommune Fredriksberg in einem Pilotprojekt ein Filtersystem verwendet, das an der Technischen Universität Berlin gemeinsam mit dem Dürener Hersteller für technische Gewebelösungen GKD Group und mit Unterstützung der Audi Stiftung für Umwelt entwickelt wurde. Die GKD Group hat die Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem dänischen Filtertechnikspezialisten Baionyx patentiert. In Kooperation mit der Stadtverwaltung von Frederiksberg installierte Baionyx gemeinsam mit den Projektpartnern das Filtersystem in einem Teil des Stadtgebiets. Dabei wird das Filtersystem direkt an den Straßenabflusssystemen im Gully angebracht, wo es dann bei Regen die Schwebstoffe im abfließenden Wasser auffängt. Vor dem Start des Pilotprojektes sind nach Angaben der Projektpartner umfangreiche Vor-Ort- und Labortests sowie Analysen in Zusammenarbeit mit der TU Berlin durchgeführt worden, die die Wirksamkeit der Filterlösung bestätigen würden. Demnach kann der Filter bis zu 97 Prozent der gesamten Schwebstoffe auffangen und dabei auch sehr kleine Partikel zurückhalten. In die Entwicklung flossen nach Angaben der GKD Group auch Erkenntnisse aus dem Projekt „Urbanfilter“ ein, das die TU-Berlin gemeinsam mit der Audi Stiftung Umwelt seit 2020 durchführt. Auch der im November 2024 gegründete Urbanfilter Sustainability Hub, eine Plattform für Kooperationen und Wissensaustausch zwischen politischen Entscheidungsträgern, Industrie, Kommunen und lokalen Behörden, wird von der Audi Stiftung für Umwelt gefördert. Die Ergebnisse des dänischen Pilotprojekts sollen über den Hub an die Gesellschaft weitergegeben werden, damit vielversprechende Ansätze auch auf andere Kommunen übertragen werden können.

 
Quellen:

  • PM Audi Stiftung für Umwelt (19.11.2024)
  • PM GKD Group, PM Baionyx (28.11.2024)
  • Foto: © Massimo Righetti

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