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Whitepaper zur Zukunft der Kunststoffwirtschaft

Fraunhofer UMSICHT und TNO haben ein Weißbuch erarbeitet, das als Grundlage für die Umgestaltung der Kunststoffproduktion und -verwendung dienen soll.

 

Das Hintergrundpapier von Fraunhofer UMSICHT und dem niederländischen Institut TNO „From #plasticfree to future-proof plastics“ soll Einblicke geben, wie eine zukunftssichere, kreislauforientierte und nachhaltige Kunststoffwirtschaft aussehen kann. Laut der Analyse könnte dies durch eine Balance zwischen Kunststoffreduktion und einem nachhaltigen Umgang mit recyclingfähigen Kunststoffen gelingen. Die steigende Nachfrage nach Kunststoffen in hochwertigen Anwendungen wie Lebensmittelverpackungen, Automobilteilen oder synthetischen Textilien erfordere einen ganzheitlichen Wandel. Die Autorinnen und Autoren formulieren in dem Weißbuch vier strategische Ansätze, wie die Kunststoffwirtschaft in eine vollständig kreislauforientierte Zukunft überführt werden könnte. Die Felder, für die jeweils einzelne Strategien benannt werden, sind „Verengung des Kreislaufs (Narrowing the Loop)“, „Betrieb des Kreislaufs (Operating the Loop)“, „Verlangsamung des Kreislaufs (Slowing the Loop)“ und „Schließung des Kreislaufs (Closing the Loop)“. Zur Verengung des Kreislaufs empfehlen die Forschenden in einem ersten Schritt, die Menge der in der Kreislaufwirtschaft eingesetzten Materialien zu reduzieren. Das Feld „Betrieb des Kreislaufs“ bzw. „Operating the Loop“ bezieht sich den Angaben zufolge auf die Nutzung erneuerbarer Energien, die Minimierung von Materialverlusten sowie die nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen. Um den Kreislauf zu verlangsamen, sind aus Sicht der Autorinnen und Autoren Maßnahmen zur Verlängerung der Nutzungsdauer notwendig. Um den Kreislauf zu schließen, sollten Kunststoffe schließlich gesammelt, sortiert und hochwertig recycelt werden, heißt es in dem Bericht.
 
Jan Harm Urbanus von TNO erklärt: „Ein ganzheitlicher Wandel, wie wir ihn uns vorstellen, kann nur gelingen, wenn Wissenschaft, Industrie, Politik und Bürger sektorübergreifend zusammenarbeiten." Dies erfordere mehrere, zum Teil drastische Veränderungen auf vier Ebenen: Gesetzgebung und Politik, Zusammenarbeit in der Kreislaufwirtschaft, Design und Entwicklung sowie Bildung und Information. Innovationen in Design und Entwicklung sollten aus Sicht der Forscherinnen und Forscher beispielsweise die Umwandlung von Polymeren in sauerstoffreichere Polymere auf der Grundlage von Biomasse und CO2-Nutzung einbeziehen. Die derzeitigen Recyclingtechnologien müssten verbessert werden, um ein quantitativ und qualitativ hochwertiges Recycling zu ermöglichen, so Urbanus.
 
In einem nächsten Schritt wollen TNO und Fraunhofer UMSICHT eine Plattform für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft aufbauen. Unternehmen, Verbände und Nichtregierungsorganisationen könnten diese nutzen, um sich zu vernetzen, bestehende Hindernisse abzubauen und gemeinsam an Lösungen für eine Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zu arbeiten.
 
Weitere Information: zum Download „From #plasticfree to future-proof plastics“
 

Quellen:

  • umsicht.fraunhofer.de, EU-Recycling Magazin 07/2023
  • Bild: © TNO, Fraunhofer Umsicht

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