Nachrichtenleser

Kopfgrafik  abstrakt

Wenn der Postmann zweimal klingelt

Im Rahmen eines Pilotprojektes holt in Reinach in der Schweiz die Post die Plastikabfälle ab.

 

Bei PET-Flaschen klappt das Recycling in der Schweiz sehr gut. Bei den restlichen Kunststoffverpackungen gibt es offenbar Nachholbedarf: 80 Prozent der Plastikverpackungen landen laut der Redilo GmbH noch im Restmüll. Redilo ist eine Beratungs- und Planungsagentur zum Thema Kreislaufführung von Kunststoffen, die hinter dem vom Migros-Pionierfonds ermöglichten Pionierprojekt realCycle steht. RealCycle managt auch das Pilotprojekt in Reinach in Kooperation mit der Schweizerischen Post: Ab Juni werden Postbotinnen und -boten nicht nur Briefe zustellen, sondern dabei auch in Säcken gesammelte leere Kunststoffflaschen und Getränkekartons abholen und zur Reinacher Poststelle bringen, von wo aus sie zur Sortierung bei der Müller Recycling in Frauenfeld gebracht werden. Die sortierten Kunststoffflaschen werden dann in der Schweiz zerkleinert, gewaschen und zu Regranulat verarbeitet, aus dem wieder neue Kunststoffprodukte gefertigt werden können. Das Pilotprojekt zeige exemplarisch, wie einfach die Kunststoffkreislaufwirtschaft von morgen funktionieren könne, sagt Corinne Grässle, Projektleiterin bei realCycle. Für Getränkekartons gibt es laut Melanie Haupt, Co-Projektleiterin von realCycle und Dozentin für Kreislaufwirtschaft an der ETH Zürich, noch keine Recyclinganlage, deshalb werden diese in Frankreich und in Deutschland recycelt. Weitere Kunststoffverpackungen wie Joghurtbecher oder Folien bleiben bei dem Pilotprojekt außen vor. Das Pilotprojekt soll sechs Monate laufen, eine Ausweitung des Sammelgebiets sei bereits in Planung, heißt es bei realCycle.

Mehr Information: www.realcycle.ch

Quellen:

  • recyclingportal.eu (20.5.2021)
  • Foto: © Eveline Lenzin

Zurück zur Newsübersicht