VDMA: Umsatzplus und Auftragsrückgänge im Jahr 2023
Mit mehr Umsatz, aber auch Auftragsrückgängen schloss der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau das Jahr 2023 ab, teilt der Fachverband im VDMA mit.
Trotz widriger Umstände auf den internationalen Märkten konnte laut Mitteilung des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA die Branche das Jahr 2023 mit einem preisbereinigten Umsatzplus von 13 Prozent bzw. nominal mit einem Plus von 22 Prozent abschließen. „Dieses Wachstum ist erfreulich und zeigt, dass die Unternehmen in den vergangenen Jahren viele Aufträge akquirieren konnten, die nun sukzessive bedient worden sind. Allerdings haben sich zwischenzeitlich die Vorzeichen weltweit deutlich gewandelt. Die meisten Unternehmen haben ihren Auftragsbestand abgearbeitet und stellen sich aktuell dem Thema Unterauslastung “, erläutert Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA (Foto). Neben den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten belasteten die Maschinenbauer insbesondere die hohen Energiekosten, Inflation und hohe Zinsen, die für Unsicherheit und höhere Kosten und somit auch weniger Investitionen auf Seiten der Kunststoffverarbeiter gesorgt hätten. „Nachdem wir im Jahr 2022 schon einen preisbereinigten Rückgang von 13 Prozent verkraften mussten, konnten im vergangenen Jahr preisbereinigt erneut 22 Prozent weniger Aufträge in den Büchern verzeichnet werden. Dies führt dazu, dass viele Unternehmen durch Kurzarbeit gegensteuern müssen“, mahnt Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen. Ulrich Ackermann, Leiter der VDMA-Außenwirtschaft, sagte zu den geopolitischen Veränderungen und ihren Auswirkungen auf den Maschinenbau: „Die Globalisierung der Weltwirtschaft gerät immer stärker unter Druck. China setzt auf Autonomie mit entsprechenden Folgen für den europäischen Maschinenbau, und in den USA hat die Biden-Administration in den vergangenen Jahren den „nationalen Ansatz“ der Handelspolitik der Regierung Trump fortgesetzt. Als Folge steuert die Welt auf eine neue bipolare Weltordnung zu.“ Für den europäischen Maschinenbau bedeute das die Notwendigkeit eigener Produktionsstätten in großen Zielmärkten und das Angebot von marktspezifischen Produkten. Darauf hätten sich auch viele Kunststoff- und Gummimaschinenbauer bereits eingestellt.
Auf der Mitgliederversammlung am 5. Juni 2024 haben die Unternehmensvertreter auch den neuen Vorstand des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen für die kommenden drei Jahre gewählt. Vorsitzender des Gremiums bleibt den Angaben zufolge Ulrich Reifenhäuser (Reifenhäuser GmbH & Co. KG Maschinenfabrik). Als weitere Mitglieder des Vorstands wurden gewählt: Gerhard Böhm, ARBURG GmbH + Co KG, Jörg Bremer, KraussMaffei Group GmbH, Dr. Stefan Engleder, ENGEL Austria GmbH, Sandra Füllsack, motan holding gmbh, Manfred Hackl, EREMA Group GmbH, Thomas Holzer, TROESTER GmbH & Co. KG, Dr. Henning Stieglitz, battenfeld-cincinnati Germany GmbH, Markus Vollmer, Kampf Schneid- und Wickeltechnik GmbH & Co. KG, Dr. Axel von Wiedersperg, Brückner Group SE (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Sascha Witt, Windmöller & Hölscher KG und Rainer Zimmermann, AZO GmbH & Co. KG.
Quellen:
- PM Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinenbau im VDMA (5.6.2024)
- Foto: © Reifenhäuser