UMK besorgt wegen Anstieg faserbasierter Verbunde
Der Trend zu solchen Verpackungsmaterialien war Thema bei der letzten Sitzung der Umweltministerkonferenz (UMK) im Juni, meldet Euwid.
Hersteller setzten zunehmend auf Materialien wie Papier, Pappe und Karton für die Verpackung von Konsumgütern, habe die UMK laut vorläufigem Ergebnisprotokoll festgestellt. Mit „großer Sorge“ betrachteten die Umweltministerinnen und Umweltminister Papierverpackungen, die nicht rein, sondern als faserbasierte Verbundverpackungen mit Kunststoffanteilen zum Einsatz kämen, die oft funktionelle Barrieren zum Produktschutz enthielten, kaum bis gar nicht recycelbar seien, aber insbesondere bei Lebensmittel-, Reinigungs- und Kosmetikprodukten verstärkt eingesetzt würden. Die UMK sehe laut Protokoll dringenden Handlungsbedarf und fordere umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit und Produzentenverantwortung. Besonders alarmierend sei laut UMK auch, dass der Systembeteiligungsgrad für Papierverbunde mit nur etwa 56 Prozent deutlich geringer sei als bei anderen Verpackungsarten. Zudem verschlechtere sich die Sammelqualität des Altpapiers durch Fehlwürfe, da Verbraucherinnen und Verbraucher über die Entsorgung dieser Verpackungen nur mangelhaft aufgeklärt würden. Um Lösungen für die aus Sicht der UMK bestehenden Defizite wie die fehlende Systembeteiligung, Kennzeichnung und Recyclingfähigkeit zu erarbeiten, solle ein runder Tisch mit den dualen Systemen und Herstellern unter Beteiligung der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) eingerichtet werden.
Quellen:
- Euwid Recycling und Entsorgung 24/2024 (11.6.2024)
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