Das Start-up „Everwave“ war bereits 2016 gegründet worden, damals noch unter dem Namen „Pacific Garbage Screening“. Ursprünglich hatten die Gründer aus Aachen um die Architektin Marcella Hansch noch die Idee, mit einer schwimmenden Plattform von 400 Metern Länge auf hoher See Plastikteilchen aus dem Wasser zu filtern. Doch Projekte auf offener See sind nicht nur teuer und schwer umzusetzen wie auch das Projekt „The Ocean Cleanup“ des Niederländers Boyan Slat den Aachenern vor Augen geführt hat, der immerhin auf die Unterstützung der niederländischen Regierung und großer Firmen zurückgreifen kann. Slat arbeite laut der Welt nun mit seinem fast hundertköpfigen Team an einem Reinigungssystem für Flüsse.
Diesen Ansatz verfolgt auch Everwave, das als Partner die Firma Berky aus dem niedersächsischen Emsland für den Bau von Booten in Pontonbauweise gewonnen hat. Mit Förderbändern ausgestattet sammeln sie den Müll beim Fahren von der Wasseroberfläche auf, der dann in den Laderaum transportiert wird. Eines der Boote war im Fluss Drina in Bosnien-Herzegowina im Einsatz. Die dort gesammelten und von Hand sortierten Plastikabfälle werden zum Teil in Deutschland recycelt, da es vor Ort keine Anlagen gibt. Vom Ziel, mit dem Plastik aus den Flüssen Geld zu verdienen, ist die Organisation noch weit entfernt und bis dahin noch auf finanzstarke Partner aus der Wirtschaft wie zum Beispiel von der Audi-Stiftung angewiesen. Von den Spenden und Sponsorengeldern kann das 15-köpfige Team aus Wissenschaftlern, Ingenieuren und Meeresliebhabern mittlerweile bezahlt werden. Nach Einsätzen in der Slowakei und Bosnien-Herzegowina soll noch im April ein weitere Aktion in der Donau in Ungarn oder Rumänien starten.
Quellen:
- welt.de (31.3.2021)
- Foto© Everwave