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Rund 24 Prozent mehr Rezyklate in Kunststoffverpackungen

Die IK meldet, dass der Einsatz von Rezyklaten bei Kunststoffverpackungen seit 2021 gestiegen ist. Doch es könnte noch mehr sein.
 

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung im Auftrag der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen im Rahmen der BKV-Studie „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2023“. Demnach ist der Verpackungssektor mit einem Anteil von etwa 30 Prozent an der gesamten Verarbeitungsmenge in Deutschland der größte Anwendungsbereich für Kunststoffe. Der Einsatz von Rezyklaten in der Herstellung von Kunststoffverpackungen stieg der Erhebung zufolge seit 2021 um 24 Prozent auf 580.000 Tonnen. Im Jahr 2021 waren es 467.000 Tonnen. Auch der Rezyklatanteil in der Verpackungsproduktion konnte laut IK von elf Prozent im Jahr 2021 auf 15 Prozent im Jahr 2023 gesteigert werden. Gleichzeitig sank aber die verarbeitete Kunststoffmenge um 12 Prozent auf 3,8 Millionen Tonnen. Das Ziel, bis 2025 eine Millionen Tonnen Rezyklate oder biobasierte Kunststoffe einzusetzen, wird die IK nach eigener Einschätzung wohl nicht erreichen können. Dafür sei eine verbesserte Kooperation zwischen Politik, Industrie, Kunden und Behörden notwendig. Verbesserungsbedarf bestünde aber auch noch bei Sammlung und Sortierung und Design-for-Recycling sowie bei der Kundennachfrage, die verlässlicher, und den Zulassungen für Rezyklate im Lebensmittelkontakt, die schneller werden müssten.
 
Mit dem Monitoring der Rezyklateinsatzmengen will die IK nicht nur die Meilensteine in der Kreislaufwirtschaft dokumentieren, sondern auch die großen Herausforderungen, die sich für die Branche aus den Zielvorgaben der EU-Verpackungsverordnung PPWR bis 2030 ergeben. PET-Getränkeflaschen sind der Studie zufolge die einzigen Verpackungen, die mit einem Anteil von durchschnittlich 49 Prozent Rezyklaten, gewonnen aus sogenannten Post-Comsumer-Kunststoffabfällen (PCR), die Zielvorgaben der PPWR erfüllen würden. In Verpackungen ohne Lebensmittelkontakt (außer PET) stieg der Einsatz von PCR-Rezyklaten den Angaben zufolge von 185.000 Tonnen auf 258.000 Tonnen, was einem Anteil von 18 Prozent entspreche und somit noch deutlich unter dem Ziel der PPWR von 35 Prozent liege, so die IK. Kontaktempfindliche Verpackungen (außer PET) enthielten 11.000 Tonnen PCR, was weniger als 1 Prozent entspreche und somit weit unter den geforderten 10 Prozent der PPWR liege. „64 Prozent der produzierten Kunststoffverpackungen werden als kontaktempfindlich eingestuft“, erklärt IK-Geschäftsführerin für Kreislaufwirtschaft Isabell Schmidt. „Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die eingesetzten Rezyklate. Neben PET-Getränkeflaschen erreichen weitere mechanisch recycelte Kunststoffe bereits verschiedene, durchaus hohe Qualitätsstufen. Hier sind Gesetzgeber und Zulassungsbehörden gefragt, um die vorhandenen Potenziale effizient, schnell und klimaschonend zu heben.“
 
Quellen:

  • PM IK (21.11.2024)
  • Foto: © IK

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