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OMV und Alba planen gemeinsame Sortieranlage

Die Unternehmen wollen gemeinsam eine Sortieranlage für Mischkunststoffe, die chemisch recycelt werden sollen, bauen und betreiben.

Der Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV mit Sitz in Wien, Österreich, und die Berliner ALBA Recycling GmbH geben bekannt, exklusive Gespräche zu führen über den gemeinsamen Bau und Betrieb einer Sortieranlage für die weitere Aufbereitung von Mischkunststoffen für das chemische Recycling. In der Zusammenarbeit sollen mechanisches und chemisches Recycling miteinander kombiniert werden. Eine finale Investitionsentscheidung soll 2022 fallen. ALBA Recycling betreibt bereits fünf Sortieranlagen für Leichtverpackungen in Deutschland und verarbeitet eigenen Angaben zufolge mit 800.000 Tonnen pro Jahr rund ein Drittel der Leichtverpackungsabfälle aus deutschen Haushalten. Die neue, von Alba selbst entwickelte Sortieranlage soll am baden-württembergischen Alba-Standort Walldürn entstehen und über eine jährliche Verarbeitungskapazität von über 200.000 Tonnen gemischten Altkunststoffen verfügen. Das innovative Sortierverfahren, das laut Alba im industriellen Maßstab getestet wurde, ermögliche die Gewinnung von Polyolefinen aus einer Abfallfraktion, die derzeit in der Regel in die Verbrennung geht. Das Produkt werde als Rohstoff in der ReOil-Pilotanlage der OMV in Schwechat (Österreich) verarbeitet. Die ReOil-Anlage von OMV wird derzeit im Pilotmaßstab betrieben, der Ausbau zu einer Demonstrationsanlage ist für das kommende Jahr geplant. Der weitere Ausbau zu einer großtechnischen Anlage ist laut OMV für 2026 vorgesehen. Zu der Vereinbarung mit Alba sagt Maximilian Grasserbauer, OMV Vice President Plastic to Plastic: „Chemisches Recycling wie das ReOil®-Verfahren ist die ideale Ergänzung für etablierte mechanische Recyclingverfahren. In ALBA sehen wir einen vielversprechenden Kooperationspartner, der über eine langjährige Expertise im Recycling gebrauchter Kunststoffe verfügt, und mit dem wir in die Zukunft investieren möchten.“ Eric Schweitzer, Eigentümer von Alba Recycling, ergänzt: „Chemisches Recycling stellt keine Konkurrenz zu mechanischem Recycling dar, da mechanisches Recycling die effizienteste Art ist, mit Monofraktionen aus dem Sortierprozess umzugehen. Chemisches Recycling ist aber die einzige Möglichkeit für gemischte Kunststoffabfälle wie Misch- und Mehrschichtkunststoffe.“
 

Quellen:

  • plastverarbeiter.de (10.3.2022)
  • Euwid Recycling und Entsorgung 11/2022 (15.3.2022)
  • Foto: © OMV

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