Die Studie des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) vergleicht Umweltauswirkungen und Kosten einer Kunststoffverpackung aus Rezyklat gegenüber Neuware.

 

Die kürzlich veröffentlichte Studie „Ökologische und ökonomische Bewertung des Ressourcenaufwands – Einsatz von rezyklierten Kunststoffen in Verpackungsmaterialien“ des VDI ZRE wurde den Angaben zufolge im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) erarbeitet. Sie richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und soll darüber informieren, inwieweit sich Rezyklate für die Herstellung hochwertiger Verpackungsprodukte eignen und wann die Umstellung auf Recyclingkunststoffe für KMU wirtschaftlich sinnvoll sei. Die Studie, die den Angaben nach in Zusammenarbeit mit Forschenden des Öko-Instituts und des Instituts Cyclos-HTP ausgearbeitet wurde, beinhaltet eine ökobilanzielle Vergleichsrechnung nach den VDI-Richtlinien 4800 Blatt 1 und 2 sowie eine Sensitivitätsanalyse. Darüber hinaus liefert sie einen Kostenvergleich für zwei gegenübergestellte kunststoffbasierte Verpackungsvarianten und gibt Empfehlungen zur Evaluierung. Als Basisszenario diente ein Eimer für Wandfarbe aus Polypropylen (PP) – zum einen aus rezykliertem Kunststoff und zum andern aus Kunststoffneuware. Die Ergebnisse des Vergleichs zeigen laut VDI, dass sich der Rezyklateinsatz aus ökologischer Sicht lohnt. Das Treibhausgaspotenzial eines Produkts aus rezykliertem PP liege um 25 Prozent unter dem der Produktvariante aus PP-Neuware. Aus ökonomischer Sicht sei der Rezyklateinsatz gegenüber der Nutzung von Neuware bisher noch nicht ebenbürtig. Das untersuchte Fallbeispiel zeige allerdings, dass es durchaus möglich sei, Produkte aus Rezyklaten wirtschaftlicher herzustellen als unter der Verwendung von Primärkunststoffen. Der Einkaufspreis, der den größten Einfluss auf die gesamten spezifischen Betriebskosten bewirke, habe zum Zeitpunkt der Erhebung (Oktober 2022) für die Produktvariante aus recyceltem PP bei 54 Prozent und für das Produkt aus primärem PP bei 62 Prozent gelegen.
 
Weitere Information: zum Download der Studie des VDI ZRE
 
Quellen:

• PM VDI ZRE (10.10.2023)
• Bild: © VDI ZRE