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Neue BKV-Studie: „Kunststoffrelevante Abfallströme“

Die aktuelle Studie analysiert Abfallmengen, Verwertungswege und Recyclingpotenziale von Kunststoffen für das Jahr 2023.
 

Die vorliegende Studie „Kunststoffrelevante Abfallströme in Deutschland 2023“ ist eine Neuauflage und Fortführung einer Studie aus dem Jahr 2020, in der erstmals die tatsächlichen Abfallströme detailliert untersucht wurden, um tiefere Einblicke in die Zusammensetzung und Behandlung dieser Abfälle zu erhalten. Beide Studien wurden von der Conversio Market & Strategy GmbH im Auftrag der BKV erstellt. Auch in der aktuellen Studie werden haushaltsnahe und gewerbliche kunststoffrelevante Abfallströme betrachtet und bisher ungenutzte Potenziale für eine werkstoffliche Verwertung identifiziert.
 
Laut der aktuellen Analyse sind im Jahr 2023 in Deutschland insgesamt etwa 58 Millionen Tonnen Endverbraucherabfälle angefallen, davon 24 Millionen Tonnen haushaltsnahe und 34 Millionen Tonnen gewerbliche Abfälle. In diesen Abfallströmen waren mit einer Gesamtmenge von etwa 5,6 Millionen Tonnen durchschnittlich knapp 10 Prozent Kunststoff enthalten – jedoch mit großen Varianzen je nachdem, wo die Abfälle anfielen. Je nach Abfallstrom lag der Kunststoffgehalt demnach zwischen 4 und 88 Prozent. In Altfahrzeugsammlungen etwa waren rund 0,06 Millionen Tonnen Kunststoffe enthalten, in LVP-Sammlungen der Dualen Systeme dagegen rund 1,3 Millionen Tonnen Kunststoffe. Auf einen Gehalt von 0,74 Millionen Tonnen Kunststoffe kommt laut Studie im Jahr 2023 die getrennte Sammlung von Verpackungsabfällen aus Industrie & Gewerbe. Auch der Recyclinganteil der aus den sehr heterogen zusammengesetzten Abfallströmen nutzbaren bzw. aufbereiteten Fraktionen schwankt laut Studie sehr stark und liegt etwa im Bereich unter 8 Prozent, so bei Restmüll- und Altfahrzeugsammlungen. Auf über 85 Prozent Recyclinganteil kommen sortenreine gewerbliche Verpackungen aus separaten Sammlungen oder auch PET-Flaschensammlungen. Mit im Schnitt 75 Prozent weisen auch separate Sammel- und Verwertungssysteme wie etwa ERDE, das Rücknahme- und Verwertungssystem für Erntekunststoffe, und Rewindo, die Recyclinginitiative für Kunststofffenster, einen recht hohen Recyclinganteil auf.
 
Die Ergebnisse zeigen laut den Autoren, dass die getrennte Sammlung kunststoffhaltiger Abfallströme bzw. deren Aufbereitung zu sortenreinen Fraktionen von zentraler Bedeutung für den weiteren Ausbau des werkstofflichen Recyclings ist. Das größte Recyclingpotenzial für Kunststoffabfälle sehen sie weiterhin im Bereich der LVP-Sammlungen sowie auch bei gemischten Abfallströmen wie Haushaltsrestmüll und Gewerbeabfälle, die über private Entsorger in eine Verwertung gehen.
 
Eine kostenlose Kurzzusammenfassung können Sie hier als PDF herunterladen. Die detaillierte Vollversion für 600,00 Euro kann hier bestellt werden.
 
Quellen:

  • BKV GmbH (29.1.2025)
  • Foto: © Nick Fewings / Unsplash (Symbolbild)

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