Markus Kamieth übernimmt die Führung bei BASF
Mit Ablauf der Hauptversammlung am 25. April 2024 wird Markus Kamieth Vorstandsvorsitzender der BASF SE.
Beim weltgrößten Chemiekonzern BASF folgt am 25.4.2024 Markus Kamieth (53) auf Martin Brudermüller (63) als Vorstandsvorsitzender und oberster Chef von rund 110.000 Beschäftigten. Geboren ist Kamieth in Dinslaken, am Rande des Ruhrgebiets am Niederrhein. Er bezeichnet sich selbst als „Bergarbeiterkind“. Kamieth promovierte 1998 an der Universität Essen in Organischer Chemie, startete ein Jahr später seine Karriere bei der BASF und ist seit 2017 Mitglied des Vorstands der BASF SE. Sein Vorgänger Brudermüller, der im Jahr 2006 in den Vorstand berufen wurde und seit 2018 Vorstandsvorsitzender war, war insgesamt 36 Jahre für das Unternehmen tätig.
Der Wechsel in der Chefetage der BASF erfolgt in schwieriger Lage: Der Chemiekonzern steht unter Kosten- und Margendruck. Ein Nachfrageeinbruch in Europa, niedrige Preise und Mengen sowie hohe Produktionskosten im Stammwerk Ludwigshafen sind laut BASF Gründe dafür, dass der Konzern im letzten Jahr einen Umsatzeinbruch um 21 Prozent auf 69 Milliarden Euro und einen Rückgang des Betriebsgewinns um 29 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro verzeichnete. Die energieintensive Produktion von Basischemikalien in Deutschland sei angesichts hoher Energiepreise auf Dauer gefährdet, heißt es. In schwierigen Zeiten, wie sie BASF derzeit durchlebe, müsse ein Chef näher an den Menschen, an den Teams dranbleiben und mehr zuhören, um zu spüren, wo es Schieflagen gebe, sage Kamieth. Mit einem abrupten Wechsel in der Unternehmensstrategie ist unter seiner Führung laut Presseberichten wohl nicht zu rechnen. Auch nicht bei der China-Strategie. In China baut BASF für rund 10 Milliarden Dollar den größten Produktionsstandort nach Ludwigshafen und Antwerpen auf. Darüber hinaus steht die Umsetzung und Konkretisierung eines unter Brudermüller eingeleiteten Sparprogramms in Höhe von 2,1 Milliarden Euro bis zum Jahr 2026 auf der Agenda des neuen Konzernchefs. Fortführen will Kamieth auch den von Brudermüller angestoßenen Umbau zu einem klimaneutralen Konzern bis 2050. Zudem soll die BASF zum bevorzugten Chemieunternehmen für die grüne Transformation werden. Dazu beitragen sollen CO₂-neutrale BASF-Produkte, Produkte, die Prozesse beim Kunden CO₂-neutral machen, und Produkte, die Kreislauf-Geschäftsmodelle ermöglichen.
Quellen:
- PM BASF, nzz.ch, tagesschau.de, swr.de, welt.de, FAZ (25.4.2024)
- Foto: © BASF