Kunststoffverarbeiter gründen Arbeitsgruppe „R3Amballe“
In Frankreich haben sich die beiden größten Verbände Elipso und Polyvia und das Centre Technique Industriel (IPC) zusammengeschlossen.
Die Arbeitsgruppe mit dem Namen „R3Emballe“ wurde laut den Beteiligten vor dem Hintergrund der geplanten europäischen Verpackungsverordnung „Packaging & Packaging Waste Regulation“ (PPWR) sowie des aktuellen und sich entwickelnden regulatorischen Umfelds in Frankreich ins Leben gerufen. Mit ihrem Namen nimmt die Gruppe Bezug auf die sogenannte 3R-Verordnung des französischen AGEC-Gesetzes über die Bekämpfung der Verschwendung und die Kreislaufwirtschaft (Loi relative à la lutte contre le gaspillage et à l’économie circulaire). Diese schreibt ab dem Jahr 2025 eine Reduzierung der in Verkehr gebrachten Einwegverpackungen aus Kunststoff um 20 Prozent vor, wobei mindestens 50 Prozent davon durch wiederverwendete und wiederverwendbare Verpackungen erreicht werden soll. Das französische „réemballe“ bedeutet so viel wie „wiederverpacken“, „wiederverwenden“. Die Gruppe möchte nach eigenen Angaben dazu beitragen, „dass klare und umsetzbare Regeln für die Wiederverwendung von Kunststoffverpackungen aufgestellt werden“, heißt es in einer Mitteilung. Sie versteht sich als ein Bündnis, das die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Verpackungen sowie die Kreislauffähigkeit der Branche in den Vordergrund stellt und die Art und Weise, wie Verpackungen hergestellt und verwendet werden, verändern möchte, „indem es ihre Verwendung hinterfragt“. IPC, Elipso und Polyvia rufen alle Akteure im Bereich der Wiederverwendung von Kunststoffverpackungen dazu auf, sich der Arbeitsgruppe anzuschließen. Ziel sei es, die Kunststoffbranche bei der Wahrnehmung ihrer neuen gesetzlichen und ökologischen Verantwortung zu unterstützen und sicherzustellen, dass die eingesetzten Lösungen sowohl aus ökologischer als auch aus industrieller Sicht für die Wirtschaftsakteure sowie Verbraucher sinnvoll seien. Die Gründung der Gruppe gaben die Verbände und das Forschungszentrum IPC während der Messe „Prod & Pack“ Ende November 2023 in Lyon bekannt. Anders als schon mehrfach in der Vergangenheit ist bei der Initiative der französischen Allianz diesmal nicht die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen aus Deutschland beteiligt. Das Thema „Mehrweg“ werde aber auch bei den deutschen Verbänden der Kunststoffverarbeitung unmittelbar aufgegriffen und adressiert, heißt es aus Verbandskreisen.
Quellen:
- PM Elipso (17.11.2023)
- kiweb.de (27.11.2023)
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