Hohe Recyclingquote für industrielle EPS-Verpackungs- und Baustellenabfälle
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Laut einer neuen Conversio-Studie wurden im Jahr 2021 39 Prozent der industriellen EPS-Verpackungen und nahezu zwei Drittel der EPS-Baustellenverschnitte recycelt.
Die vom Industrieverband Hartschaum (IVH) bei der Conversio Market & Strategy GmbH in Auftrag gegebene Studie bietet nach Verbandsangaben eine umfassende Analyse der Produktions-, Recycling- und Abfallströme von expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS) in Deutschland. Der Erhebung zufolge fielen laut Euwid im Jahr 2021 insgesamt 70.000 Tonnen EPS-Verpackungsabfälle an, davon 31.000 Tonnen aus haushaltsnahen und 39.000 Tonnen aus industriell-gewerblichen Abfallströmen. Bei EPS-Verpackungsabfällen aus Industrie und Gewerbe liege die Verwertungsquote laut Studie bei 83 Prozent. Diese Abfälle stammen den Angaben nach überwiegend aus Verkaufsverpackungen für technische Geräte und Möbel. Von rund 28.000 Tonnen systembeteiligungspflichtiger EPS-Verpackungen wurden laut Studie 57 Prozent getrennt erfasst, davon etwa die Hälfte über die LVP-Sammlung. EPS-Verpackungen aus haushaltsnahen Abfällen wurden den Angaben nach zu 6 Prozent (2.000 Tonnen) recycelt, da diese oft nicht über die LVP-Sammlung, sondern sortenrein über Recyclinghöfe erfasst würden. Auch wird darauf hingewiesen, dass die „Orientierungshilfe zur Bemessung der Recyclingfähigkeit“ der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) EPS als nicht recyclingfähig einstuft.
Was das Recycling von EPS-Baustellenverschnitten betrifft, hat die Studie für das Jahr 2021 eine Rate von 65,8 Prozent ergeben. Dies habe den Einsatz neuer Rohstoffe erheblich reduziert, heißt es in einer Pressemitteilung des Industrieverbands Hartschaum e. V. (IHV). Damit würde CO2 in einer Größenordnung von circa 16.900 Tonnen CO2-Äquivalent eingespart, so viel wie etwa 7.250 Kleinwagen mit 20.000 km Jahresleistung verbrauchen oder 1,35 Millionen Bäume im Jahr binden könnten.
Bei der Montage von EPS-Dämmstoffen fallen laut Studie je nach Anwendung zwischen 3 und 4 Prozent Verschnitt an, der entweder über ein Rücknahmesystem des EPS-Herstellers abgeholt oder dem örtlichen Entsorger übergeben werde. Im Jahr 2021 betrug diese Menge 7.900 Tonnen bzw. 3,7 Prozent der gesamten Herstellungsmenge von 216.000 Tonnen. Das Material werde anschließend mechanisch aufbereitet und als Rezyklat dem Produktionsprozess wieder zugeführt.
Betrachte man nur die zur Verfügung stehenden EPS-Dämmstoffabfälle, für die ein mechanisches Recycling gesetzlich zulässig sei, betrage die Recyclingrate für das Jahr 2021 30,7 Prozent. Zu diesem Material zählen neben den Baustellenverschnitten auch solches aus Rückbauten von lose verlegten oder von anderen Bauteilschichten leicht trennbaren EPS-Anwendungen.
Der IHV weist darauf hin, dass vergleichbare Recyclingraten bei keinem anderen Dämmstoff erreicht würden. Was die Studie aber auch ausweise, sei, dass derzeit trotz hoher jährlicher Produktionsmengen wenig HBCD-freier Abfall aus EPS-Dämmstoffen anfalle. Das Flammschutzmittel HBCD ist seit 2016 verboten und wird seit 2014 von führenden Herstellern von EPS-Dämmstoffen nicht mehr eingesetzt. Grund für die geringe Menge an HBCD-freiem EPS-Dämmstoffabfall sei die nachweislich lange Nutzungsdauer, da EPS-Dämmstoffe meist ein „Hausleben“ lang im Einsatz blieben.
Quellen:
- PM Industrieverband Hartschaum IVH (28.11.2024)
- Foto: © IVH