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ELVR: TecPart nimmt Stellung zur EU-Ratsposition

Porträtfoto von Michael Weigelt, Geschäftsführer des TecPart

Der TecPart – Verband technische Kunststoff-Produkte e.V. sieht kein solides Fundament für eine funktionierende EU-Kreislaufwirtschaft.
 

Der TecPart begrüßt die Bemühung des europäischen Rates bezüglich einer marktnahen Umsetzung von Rezyklatquoten im Automobilsegment, heißt es in einer Mitteilung. Doch der Bereich stehe bereits stark unter regulatorischem und wirtschaftlichem Druck. In der Kombination der Vorschläge des EU-Rates zur Verordnung für End-of-life-vehicles (ELVR) aus „Reduktion und stufenweiser Einführung von Quoten, parallelem Ausblenden verfügbarer Materialströme in der EU, Fragezeichen bei der Überprüfbarkeit von Rezyklaten aus dem nicht-EU Ausland und mehrschichtiger Ausnahmeregelungen“ sieht der Verband jedoch keine solide Grundlage für eine funktionierende und resiliente EU-Kreislaufwirtschaft und die langfristige Nutzung von Rezyklaten im Automobilbereich.
 
„Wir halten eine höhere Einstiegsquote als die im Ratsvorschlag genannten 15 Prozent für machbar,“ sagt Frank Stammer, verantwortlich für Kreislaufwirtschaft beim TecPart. Dies sei allerdings nur unter Einbezug von pre-consumer/post-industrial Rezyklaten möglich, eine bereits heute wichtige Quelle für Rezyklate in technischen Kunststoffen, so Stammer. „Diese recycelten Werkstoffe sind verfügbar, hochwertig und einsetzbar in technischen Anwendungen. Sie zu ignorieren bedeutet, in Europa vorhandene, klimaschonende Alternativen zu Neuware ungenutzt zu lassen“, erklärt Stammer. „Wer es mit der Kreislaufwirtschaft ernst meint, muss alle technisch geeigneten Abfallströme und die daraus herstellbaren Rezyklate berücksichtigen – auch solche aus industriellen Prozessen“, ergänzt Michael Weigelt, Geschäftsführer des TecPart. Darüber hinaus müsse beim Import von Rezyklaten aus Nicht-EU-Ländern sichergestellt werden, dass diese den EU- Vorgaben entsprechen. Auch die vorgesehenen Ausnahmeregelungen müssten inhaltlich geschärft werden. Diese seien zu vage und daher kaum überprüfbar. Aspekte der Ausnahmeregelungen wie technische Hürden, knappe Verfügbarkeit und steigende Preise seien absehbar. Weigelt appelliert, die notwendige Transition nicht zu blockieren: „Die Herstellung von Rezyklaten in Europa muss von Belastungen befreit werden.“ Dies werde Investitionen in die Infrastruktur ermöglichen und zu einer funktionierenden und lohnenden Kreislaufwirtschaft für alle Akteure beitragen.
 
Quellen:

  • PM TecPart (24.6.2025)
  • Foto: © TecPart

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