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BKV-Workshop zum Altkunststofftag 2024 des bvse

Der 26. Internationale Altkunststofftag des bvse fand vom 11. - 12. Juni 2024 in Dresden statt. Er war mit rund 340 Teilnehmern erneut sehr gut besucht. Nachhaltigkeit durch Kunststoffrecycling als Beitrag zum Klimaschutz war das diesjährige Rahmenthema des Altkunststofftags, siehe: https://altkunststofftag.bvse.de. Neben Vertretern aus Deutschland kamen die Teilnehmer aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande und Österreich.
 

Der Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, Eric Rehbock, eröffnete den 26. Internationalen Altkunststofftag mit einem klaren Statement: „Das Kunststoffrecycling befindet sich in einer Umbruchphase.“
 
Damit das Kunststoffrecycling im Markt weiterentwickelt und ausgebaut werden kann, hat sich der BKV-Workshop in zwei Sessions mit den Fragestellungen sowohl der Quantität hinsichtlich der Rezyklatbereitstellung aus Abfallfraktionen als auch der Qualität hinsichtlich der hochwertigen Verwertung und der Rezyklatanforderungen befasst. Dr. Ingo Sartorius, Geschäftsführer der BKV GmbH, eröffnete den Workshop und moderierte die beiden Themenblöcke.

Dr. Frank Buckel, Covestro
Christian Hündgen, Hündgen Entsorgungs GmbH & Co.KG
Svenja Dorn, Umweltbundesamt
Dr.-Ing. Joachim Christiani, Institut cyclos-http GmbH


In der ersten Session mit dem Titel „Gibt es genug Abfall für die Rezyklatbereitstellung?“ stellte Dr. Frank Buckel, Covestro Deutschland AG und Sprecher der Technischen Ausschusses der BKV, den Bedarf an Kunststoffrezyklaten in den Kontext einer mehrstufigen Verfahrenskette von der Abfallerfassung über die Sortierung und Behandlung bis zur stofflichen Verwertung und schließlich Veredelung zum qualitätsgesicherten Rezyklat. Auf diese Weise wird deutlich, dass die gesetzlich geforderten hohen Rezyklateinsatzquoten, sei es im Bereich der EU-PPWR oder auch der EU-ELVR, als herausfordernd anzusehen sind und daher weit mehr Anstrengungen geleistet werden müssen als lediglich auf technologischen Fortschritt zu setzen.
 
Christian Hündgen, Hündgen Entsorgungs GmbH & Co.KG, stellte mit seinem Impuls die Praxis der Sortiertechnologie in den Vordergrund. Durch moderne Behandlungsverfahren können sowohl Sortiermengen als auch Stoffstromqualitäten signifikant verbessert werden. Gleichwohl komme es auf eine optimierte Abfallerfassung sowie Ausbau der Recyclinginfrastruktur und effektiver Zusammenarbeit der Unternehmen in der Wertschöpfungskette an.
 
In der anschließenden Podiumsrunde ergänzten Dr. Isabell Schmidt, IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. sowie Lukas Scheeben, Pöppelmann GmbH & Co.KG, ihre Erfahrungen im Bereich der Verpackungsentsorgung, insbesondere hinsichtlich der hohen Anforderungen gemäß der neuen EU-PPW-Regulierung, bzw. der neuen Entwicklungen der Materialherstellung von Rezyklaten in verschiedenen Produktbereichen und Anwendungen auch außerhalb des Verpackungssegments.
 
In der zweiten Session mit dem Titel „Welche Abfallfraktionen können noch zur hochwertigen Verwertung beitragen?“ stellte zunächst Svenja Dorn, Umweltbundesamt, die Forschungsarbeiten zur Ermittlung der Praxis der Sortierung und Verwertung von Verpackungen vor. Dessen Ergebnisse sind u. a. Grundlage für die Bemessung der Recyclingfähigkeit des deutschen Mindeststandards im Rahmen der Arbeiten der Zentralen Stelle Verpackungsregister.
 
Dr.-Ing. Joachim Christiani, Institut cyclos-HTP GmbH, ordnete in seinem Impulsbeitrag das hochwertige Recycling in die Strukturen der Erfassung und Verwertung ein, um – unter Berücksichtigung einer Reihe von Parametern – Recyclingprozesse und resultierende Rezyklatqualitäten weiter zu optimieren.
 
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden sowohl die Forschungsarbeiten des Umweltbundesamtes als auch die Empfehlungen des Instituts cyclos-HTP zum Ausbau der Kooperation und Weiterentwicklung gesetzlicher Regelungen aufgegriffen. Dem Podium hatte sich Martin Lüdecke, LyondellBasell und Mitglied des Technischen Ausschusses der BKV, angeschlossen und mit seinen Erfahrungen der unternehmerischen Praxis ergänzt.
 
Die Impulsvorträge des BKV-Workshops stehen auf der Webseite des bvse-Altkunststofftags zum Download zur Verfügung.
 
Quellen:

  • Fotos: © BKV GmbH

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