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Aktuelle Trendstudie zum chemischen Recycling

Laut einer aktualisierten Trendstudie des Beratungsunternehmens ecoprog gibt es Anzeichen „für einen boomenden Markt“.

 

Die Zahl der weltweiten Projekte zum chemischen Recycling von Kunststoffen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien sei im vergangenen Jahr von 70 auf 140 gestiegen, heißt es in der Trendstudie, die ecoprog jetzt in zweiter Auflage veröffentlicht hat. Auch die Zahl der Projekte in der Bauphase hat sich laut Studie von 6 auf 12 verdoppelt. Die meisten Projekte zum chemischen Kunststoffrecycling beträfen wie im Vorjahr die Pyrolyse, erläutert ecoprog. Die Zahl der aktiven Anlagen, bei denen es sich allerdings meist um Pilotanlagen und nicht um kommerzielle Projekte handele, sei von 20 auf 37 gestiegen. In diesen Anlagen werden laut ecoprog jährlich fast 145.000 Tonnen Kunststoffabfälle verarbeitet. Die steigende Zahl der Anlagen und Projektankündigungen sowie die zunehmende Zahl von Zweit- und Drittprojekten etablierter Anbieter können laut ecoprog als Indiz dafür gewertet werden, dass sich die Technologie zu einem boomenden Markt entwickelt. Die Trendstudie von ecoprog hat die technischen Grundlagen, Marktfaktoren, den Entwicklungsstand, den Anlagenbestand, die Projekte und den Wettbewerb im Bereich des chemischen Recyclings weltweit untersucht. Die Studie habe gezeigt, dass am chemischen Recycling nach wie vor Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen beteiligt seien. Dazu gehörten Chemie- und Ölunternehmen, die in die Produktion von Rohstoffen für die Kraftstoffherstellung investierten, Start-ups und Technologieanbieter, die chemische Recyclingtechnologien entwickeln und vermarkten wollten, sowie Kunststoffhersteller und -verwerter, die nach verbesserten Recyclingverfahren suchten. Trotz aller Fortschritte bleibe die Technologie umstritten. Für die Befürworter bietet das chemische Recycling die Möglichkeit, Kunststoffe in Zukunft ohne Downcycling vollständig zu verwerten, sowie eine Ergänzung zu werkstofflichen Verfahren, da auch verunreinigte und gemischte Abfallströme recycelt werden können, die derzeit nicht stofflich verwertet werden können. Kritisiert werden vor allem die hohen Kohlendioxid-Emissionen. Inwieweit sich der Markt für chemisches Recycling weiter entwickelt und sich die Verfahren wirtschaftlich durchsetzen können, ist aus Sicht von ecoprog ungewiss. Bislang fehlten in vielen Ländern und Regionen weltweit Regelungen und Vorgaben, etwa inwieweit das chemische Recycling als stoffliche Verwertung anerkannt werde.
 

Weitere Information: weitere Details zur Studie

 

Quellen:

  • recyclingportal.eu (26.4.2023)
  • Foto: © Pixelio, Dieter Schütz (Symbolbild)

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